Schwandorf, 11.08.2022
Am Donnerstag, den 11.08.22 kamen Dr. Manuela Rottmann MbB, parlamentarische Staatsekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Tina Winklmann, MdB Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und Anna Schwamberger, MdL Bündnis/Die Grünen an einem Tisch zusammen mit Julia Giehrl, stv. Sprecherin im Arbeitskreis Agrarpolitik auf Landesebene, Jakob Zwingel, stv. Sprecher Arbeitskreis Agrarpolitik auf Landebene und Mathias Dirmeier, stv. Sprecher Arbeitskreis Agrarpolitik auf Bezirksebene der Bayerischen Jungbauernschaft.
Während des intensiven Austauschs kamen verschiedene Themen zur Sprache. Unter anderem wurde über die aktuelle Lage in Nordbayern mit extrem wenig Niederschlägen gesprochen. „Die Maishäcksler laufen bereits auf vielen Flächen um noch schlimmere Ertragsausfälle einzudämmen, einige Betriebe verfüttern bereits ihr Winterfutter“ erzählt Julia Giehrl von der Jungbauernschaft.
Die „aufgebenden Betriebe“ machen uns am meisten Sorgen, berichtet Manuela Rottmann aus dem Landwirtschaftsministerium.
„Wenn wir so intensiv weitermachen wie bisher, werden wir die ökologischen Grundlagen verlieren, das heißt wenn wir in Zukunft unseren Beitrag zur Welternährung weiter leisten wollen, müssen wir anders wirtschaften als wir das bisher gemacht haben.“ So Manuela Rottmann. „Wir wollen den Ökolandbau als Know-how Träger betrachten. Das Ziel ist weniger Pflanzenschutz, Artenvielfalt, stabile Lebensmittel produzierende Betriebe. Den Weg müssen wir gemeinsam mit der Zukunft der Landwirtschaft gehen. Und die Zukunft sind unsere JunglandwirtInnen.“ Jakob Zwingel, stv. Sprecher des Arbeitskreis Agrarpolitik auf Landesebene der Bayerischen Jungbauernschaft beschrieb seine Zukunftsvision: „Ich bin der Überzeugung, dass wir in Deutschland konventionelle und ökologische Landwirtschaft zusammendenken müssen. Wenn wir mit konventioneller Landwirtschaft 100 % Ertrag erwirtschaften und mit ökologischer Landwirtschaft 100 % Biodiversität generieren und wir diese zwei Wege zusammenbringen, könnten wir das schaffen.
Wir wollen unsere Nachbarn versorgen, die direkte Bevölkerung in nächster Nähe. Das geht aber nur, wenn die Verbraucher auch bereit sind mal einen extra Weg auf sich zu nehmen und nicht alle Produkte im Discounter einzupacken. 200 Eier über die Supermarktkette zu vermarkten lohnt sich für mich nicht, denn die Stempelmaschine, Lampen, Marketing usw. alles was ich dafür investieren müsste, stehen in keiner Relation zur Menge der Eier die meine Hühner legen, berichtet Julia Giehrl. Das Regional erzeugte Ei, Hühner Vorort und der direkte Kontakt zur Landwirtin, der aber ist unbezahlbar.
Im Schlußwort bedankte sich Tina Winklmann für die Offenheit auf beiden Seiten und den guten Austausch. „Wir ebnen den Weg, für die Ausgestaltung der Inhalte sind wir alle verantwortlich.“