Anlässlich der Antwort auf die Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen an die Bundesregierung erklären Tina Winklmann, MdB und Sprecherin für Sportpolitik und Ehrenamt und Stefan Schmidt, MdB, Mitglied im Finanzausschuss und Sprecher für Tourismuspolitik:
Berlin/Schwandorf, 25. Juli 2025
Die Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen macht deutlich: Es fehlen weiterhin verlässliche und aktuelle Daten zur Anzahl, zum Zustand und zur Verfügbarkeit der rund 6.000 Schwimmbäder in Deutschland. Zwar verweist die Bundesregierung auf die föderale Zuständigkeit – doch ohne bundesweit einheitliche Standards und eine systematische Datenerhebung bleibt der Gesamtüberblick lückenhaft.
Projekte wie der Digitale Sportstättenatlas sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, reichen allein jedoch nicht aus. Denn nur mit einem vollständigen Überblick lassen sich Investitionen gezielt und wirksam einsetzen. Dass Fördermittel einen Unterschied machen, zeigen konkrete Beispiele: So wurde 2022 beispielsweise der Austausch der Beckenwasserpumpen in Schwandorf mit 138.396 Euro und in Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg mit 20.111 Euro unterstützt. Zudem erhielt das Freizeitbad Platschare in Roding drei Millionen Euro an Bundesförderung für die Sanierung. Im Jahr 2024 folgten Förderungen in Bad Kötzting: für den Pumpentausch in Höhe von 19.799 Euro und für die Sanierung der Innenbeleuchtung in Höhe von 49.640 Euro.
Dazu erklärt Tina Winklmann:
„Schwimmbäder sind zentrale Orte, sie dienen nicht nur dem Erlernen der Schwimmfähigkeit, sondern sind auch für Gesundheit, Bewegung und Zusammenhalt unverzichtbar. Damit sie langfristig erhalten und modernisiert werden können, ist eine solide Datengrundlage erforderlich. Diese kann durch eine bundesweit abgestimmte, regelmäßige Datenerhebung zur Schwimmbadinfrastruktur sowie durch mehr Transparenz über den Sanierungsbedarf und die Nutzungsmöglichkeiten aufgebaut werden. Zudem ist eine gezielte Unterstützung der Kommunen beim Erhalt und der Modernisierung ihrer Bäder notwendig, denn nur wenn bekannt ist, wo der Bedarf am größten ist, können Fördermittel wirkungsvoll eingesetzt werden. Denn grundlegend gilt doch: Schwimmen ist kein Freizeitluxus, sondern eine Lebenskompetenz. Wenn der Bund den sozialen Zusammenhalt und die Bildungsgerechtigkeit stärken will, muss er auch bei der Infrastruktur der Schwimmstätten tätig werden.“
„Viele Kommunen arbeiten am finanziellen Limit. Allein in Bayern klafft ein Loch von vier Milliarden Euro im Haushalt der Kommunen“,
ergänzt Stefan Schmidt.
„Schwimmbäder sind eine freiwillige Aufgabe und fallen schnell weg, wenn die Finanznot groß ist. Wir können nicht zulassen, dass sich nur noch große Städte Schwimmbäder leisten können und das Angebot auf dem Land immer dünner wird. Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass die Städte und Gemeinden genug Geld haben, um ihre Aufgaben in den Bereichen Bildung, Infrastruktur und sozialer Teilhabe vollumfänglich zu erfüllen.“